Sonntag, 30. Mai und Montag, 31. Mai 2004 (Pfingsten)

Die 5. Feldbahntage fanden eine große Resonanz
Über 500 Besucher aus nah und fern verweilten auf dem Feldbahngelände
 

Mit Volldampf dreht die Lok ihre Runden um das Feldbahngelände.
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Neckarbischofsheim (hk) Sichtlich zufrieden zeigten sich die Mitglieder der Feldbahn Neckarbischofsheim am vergangenen Wochenende, als die 5. Feldbahntage zu Ende gingen. Über 500 Besucher, so viel wie noch nie in den letzten Jahren, fanden den Weg in die kleine Kraichgaustadt, um mit den verschiedensten Fahrzeugen ihre Runden auf dem Feldbahngelände zu drehen. Stars der Feldbahntage waren zwei Dampfloks, die es besonders den kleinen und großen Besuchern angetan hatten. Mit viel Dampf zogen die Loks die von den Feldbahnfreunden liebevoll restaurierten und teilweise selbstgebauten Personenwagen. Sogar im Zweizugbetrieb mussten, wegen des großen Ansturms, die Gäste befördert werden.

Manfred Scheible aus Spiegelberg und Andreas Scholz aus Unteröwisheim präsentierten am Pfingstwochenende stolz ihre beiden Nachbauten von „leichten Feldbahndampfloks“, die man früher hauptsächlich zum Transport in Torfwerken im Einsatz hatte. Beheizte man früher die Loks teilweise mit Torf, so wurde in Neckarbischofsheim die Kohle- und Holzfeuerung vorgezogen.

Mit einem Akku-Triebfahrzeug, das auf der Grundlage eines Flurförderfahrzeugs der Fa. Still aufgebaut war, gegenüber der vereinseigenen Diesellok keine Immissionen ausstieß und sich deshalb ohne größere Geräusche über die Gleise bewegte, war das Mitglied Dieter Hofer auf dem Vereinsgelände anwesend. Sehr zur Freude der Anwohner im Weinberg, die lediglich durch das zeitweilige Pfeifen gestört wurden. Der Einsatz der Dampflokomotiven bewies dann auch, dass die Entscheidung des Vereins, eine eigene Dampflok in den Bestand aufzunehmen, nicht nur wegen der Attraktivität notwendig ist.

Das weitere Angebot über die beiden Fahrtage konnte sich für den noch recht jungen Verein sehen lassen. Vor allem die Kinder hatten ihre Gefallen daran, von den erfahrenen Feldbahnern sich zum Juniorlokführer ausbilden zu lassen. Der Ausbildungszweig „Juniorschaffner“ interessierte dagegen wenig, denn als Lokführer durften die Knirpse vorne auf dem Führerstand mitfahren und mussten nicht als Schaffner in den Personenwagen die Fahrkarten kontrollieren.

Über 250 Stunden waren die Mitglieder der Feldbahn damit beschäftigt, um die neue „Drehscheibe“ zu errichten. Mit einem Zugang und sieben Abgängen können nun auf wenig Fläche mehrere Gleise bedient und Fahrzeuge während des Betriebs der Feldbahn abgestellt werden. Auf diese neue Errungenschaft waren die Feldbahner besonders stolz. Für die Planung und die Umsetzung zeichnete sich das Gründungsmitglied des Vereins, Manfred Ernst aus Helmstadt verantwortlich.

Rechtzeitig zu den Feldbahntagen wurde auch noch eine Original Tagelore in den Bestand aufgenommen, welche bis 1994 im Untertagebau in Schehma/Sachsen im Einsatz war. Auch beide Handhebeldraisinen und das Gleisfahrrad konnten nicht nur bestaunt, sondern mit Muskelkraft bewegt werden. So war es nicht verwunderlich, dass die jungen und alten Feldbahnfreunde die Fahrzeuge auf dem dafür aufgebauten Nebengleis ständig im Einsatz hatten. Bestaunt werden konnten noch die landwirtschaftlichen Zugmaschinen der Schlepperfreunde aus dem Schwarzbachtal.

Ein wunderbares Erlebnis für die Fahrgäste war zweifelsohne der Sonntag Abend, denn bei der Mondscheinfahrt konnte man, trotz der einbrechenden Kälte, den Funkenflug der Dampflok genießen, der während der Fahrt wie ein Goldregen wirkte. Die Mondscheinfahrt soll im nächsten Jahr bei einem der Fahrtage ins Programm aufgenommen werden.

Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen hatten die fleißigen Helferinnen und Helfer natürlich viel zu tun, um die Besucher mit Essen und Trinken zu versorgen, wobei ihnen ein großer Dank der Vorstandschaft sicher war.

Der nächste Fahrtag der Feldbahn findet am Samstag, 31. Juli ab 16 Uhr statt. Hier wird zu einer Dämmerfahrt eingeladen. Weitere Informationen zur Feldbahn Neckarbischofsheim erteilt der Vorsitzende Werner Herzog unter Telefon 07263/64737.

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